Aktuelles

Die Fachstelle für pflegende Angehörige auf dem Deutscher Pflegetag 2023

Zum 10. Mal lud der Deutsche Pflegetag Akteur:innen aus der Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis aus dem vielfältigen Bereich der Pflege nach Berlin.

Wieder dabei war das 'Forum Pflegende Angehörige', ein Ort für Austausch und Information zur größten Pflegesäule Deutschlands. Auch die Fachstelle für pflegende Angehörige war mit einem Stand vertreten und vernetzte sich unter anderem mit den Kolleg:innen der Beratungsstellen Pflege in Not und echt unersetzlich, der Abteilung ,,Sichere Pflege“/ Polizei Berlin, dem Verein wir pflegen! – Interessenvertretung und Selbsthilfe pflegender Angehöriger e.V. und der Fachstelle LSBTI*, Altern und Pflege.

Veronika Vahrenhorst (Fachstelle für pflegende Angehörige) mit Eva Obernauer und Kristin Marquart (beide Fachstelle LSBTI*, Altern und Pflege)

oben v.l.n.r.: Angelika Ehrlich und Katharina Graffmann-Weschke (Polizei Berlin), Cordula Prior und Mara Rick (Pflege in Not/echt unersetzlich), Veronika Vahrenhorst (Fachstelle für pflegende Angehörige), Lara Petzold (wir pflegen!); unten v.l.n.r.: Veronika Vahrenhorst (Fachstelle für pflegende Angehörige), Eva Obernauer und Kristin Marquart (Fachstelle LSBTI*, Altern und Pflege)


 

 

Online-Beteiligung zum Siebten Armuts- und Reichtumsberichts gestartet

„Uns interessiert, in welcher Lage Sie sich aktuell befinden, welche Sorgen Sie haben und wo Sie in Deutschland Handlungsbedarf sehen.“

https://befragung.sozialplanung.net/armut


Die Bundesregierung erstellt im Auftrag des Deutschen Bundestages in jeder Legislaturperiode einen Armuts- und Reichtumsbericht (ARB). Dieser Bericht dient als Instrument zur Überprüfung politischer Maßnahmen. In Vorbereitung auf den Siebten ARB ist das Bundesministerium für Arbeit und Soziales nun in einen Online-Beteiligungsprozess gestartet um die Sichtweisen und Erfahrungen von Menschen mit Armutserfahrungen stärker mit einzubeziehen.

Dazu ist ein Online-Fragebogen geschaltet, der sich einerseits an ehren- und hauptamtliche Akteur:innen der Armutsprävention und -bekämpfung richtet und andererseits Menschen mit Armutserfahrungen ansprechen soll.

Das Ausfüllen dauert ca. 10 Minuten. Nach einem allgemeinen Teil gibt es auch die Möglichkeit, zu verschiedenen Schwerpunktthemen befragt zu werden, darunter auch die Themen Gesundheit oder Mobilität.

Der Fragebogen ist auch in englischer, arabischer, türkischer, ukrainischer, russischer und polnischer Sprache verfügbar. Ihre Antworten sind anonym, unverbindlich und können nicht auf Sie zurückgeführt werden. Ein Ausfüller ist noch bis Oktober möglich.

Weitere Informationen zum Beteiligungsprozess finden sie hier.
Hier geht es direkt zum Fragebogen.


 

Auftakt zur Berliner Seniorenwoche – wir waren dabei!

Bei strahlendem Sonnenschein und mit zahlreichen interessierten Besucher:innen startete die Berliner Seniorenwoche am Samstag, den 24. Juni 2023. Die Fachstelle für pflegende Angehörige und die Beratungsstelle „Pflege in Not“ des Diakonischen Werkes Berlin Stadtmitte e.V. waren beim Markt der Möglichkeiten mit dabei und informierten über ihre Angebote. Einen tollen Austausch hatten wir auch mit Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung.

Die 49. Berliner Seniorenwoche lief vom 24. Juni bis zum 01. Juli. 2023. Weitere Informationen finden Sie hier.

 


 

Unter dem Motto „Fünf nach Zwölf“ machten am 12. Mai 2023, dem Internationalen Tag der Pflege, um 12.05 Uhr vor dem Berliner Hauptbahnhof zahlreiche Mitarbeiter:innen diakonischer Einrichtungen in Berlin und Brandenburg ihrem Unmut über die dramatische Situation in der Pflege Luft. Sie demonstrierten gegen aktuelle Vorschläge der von der Bundesregierung geplanten Pflegereform und skandierten in Sprechchören, aber auch als Einzelredner:innen, ihre Forderungen für eine bessere Pflege. Unter ihnen Jochen Springborn, zur Woche der pflegenden Angehörigen 2022 als pflegender Angehöriger mit dem „Berliner Pflegebären“ geehrt:


Ich bin seit über 20 Jahren Mitarbeiter des größten Pflegedienstes Deutschlands, denn ich pflege meine Frau zu Hause und bin damit einer von ca. 8 Millionen pflegenden Angehörigen.


Wir pflegende Angehörige sind immer im Dienst, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Die Schicht ist nie zu Ende und es kommt auch keine Ablösung. Und obwohl über 80 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt werden, werden wir von der Politik und vielen Medien immer vergessen.


Die Öffentlichkeit denkt bei Pflege immer nur an Hochbetagte Senioren und Pflegeheim. Dabei ist Pflege keine Frage des Alters sondern der Würde des Menschen.


Die Politik bejubelt sich für die Einführung der Tarifpflicht und wälzt die Kosten aber auf die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen ab. Dadurch ist unsere Lage katastrophal und fast niemand kann sich noch gute Pflege leisten, es sei denn man hat ein Ministergehalt.


Der aktuelle Entwurf des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes bringt keine Entlastung, sondern verstärkt die Belastungen in der häuslichen Pflege noch weiter. Denn auch alle Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen müssen die Beitragserhöhung zur Pflegeversicherung zahlen. Uns wird Geld weggenommen, damit wir im nächsten Jahr einige Euro mehr bekommen sollen. Was für ein Witz?


Pflege zu Hause mit einem Pflegedienst ist inzwischen genauso teuer wie die stationäre Pflege. Dort gibt es eine Reduzierung der Eigenanteile. In der häuslichen Pflege aber nicht. Diese Ungleichbehandlung ist nicht zu verstehen und ist wie eine Ohrfeige für uns Betroffene.


Wir brauchen endlich eine Gleichbehandlung von stationärer und häuslicher Pflege und ein umfassendes flexibles Entlastungsbudget. Für die häusliche Pflege ist es nicht 5 nach 12 sondern mindestens halb eins.
Die Politik muss endlich dafür sorgen, dass es in der Pflege wieder um die Würde der Menschen geht und nicht um ihr Geld.


Pflege ist eine der sinnvollsten Tätigkeiten die es überhaupt gibt. Und gute Pflege muss gepflegt werden. Denn nur wenn es uns Pflegenden gut geht, können wir gut für unseren Nächsten sorgen.

Danke

 

 

Fotos: Katharina Lange


 

Equal Care Day: Pflegerische Sorgearbeit in gemeinsamer Verantwortung

Rund 85 Prozent der Menschen mit Pflegebedarf leben zu Hause. Sie werden überwiegend von Angehörigen, Nachbar*innen und Freund*innen versorgt. Bei aller Diversität der Gruppe sticht jedoch ein soziales Merkmal deutlich heraus: Pflege ist primär weiblich - noch immer.

Das Ziel Equal Care setzt die vollumfängliche Gleichberechtigung der Geschlechter voraus und umfasst dahingehend verschiedene Aspekte. Zum Beispiel die Durchsetzung des Prinzips Gleicher Lohn für gleiche Arbeit und eine stärkere Wertschätzung von vermeintlichen „Frauenberufen“, wie Sozialer Arbeit und Pflegearbeit. Es geht um eine veränderte Sichtweise auf Sorgearbeit, die als zentraler Bestandteil menschlicher Existenz und Gemeinschaft, in ihrer besonderen Bedeutung für die Gesellschaft, viel stärker wahrgenommen und wertgeschätzt werden muss.

Es braucht eine gerechtere Aufteilung von pflegerischer Sorgearbeit

Rund Dreiviertel der pflegenden Personen sind Frauen. Die generelle Bereitschaft zur Übernahme der Pflege und Betreuung eines Familienangehörigen liegt laut einer Umfrage im Rahmen des DAK Pflegereport 2022 zwischen den Geschlechtern fast gleichauf. Dort gaben 65 Prozent der Männer und 71 Prozent der Frauen an, im Falle des Falls bereit zu sein, einen Familienangehörigen zu betreuen und zu pflegen.

Dabei unterstützen mitunter Maßnahmen von Arbeitgeber*innen zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf und vereinbarkeitsfördernde Versorgungsangebote, wie zum Beispiel die Tagespflege. Die Einführung einer Entgeltersatzleistung für berufstätige pflegende Angehörige analog dem Elterngeld wird seit vielen Jahren diskutiert. Sie steht im Koalitionsvertrag der Bundesregierung und wurde 2020 auch vom Land Berlin mit einer Bundesratsinitiative gefordert. Rund 75 Prozent der Bevölkerung schließen sich der Forderung an (siehe auch hierzu DAK Pflegereport 2022), die bislang noch nicht umgesetzt wurde.

Es bleibt viel zu tun auf dem Weg zu einer neuen Sorgekultur, – die auch vermehrt die pflegerische Sorgearbeit umfassen muss. Der Equal Care Day leistet hierzu einen wichtigen Beitrag. Wer sich näher informieren und einen Einblick in aktuelle Diskussionen bekommen möchte, kann am 01. März 2023 an einer virtuellen Care-Landschaft mit spannenden Vorträgen und Diskussionen teilnehmen. Die Aktion wird organisiert von der Initiative Equal Care Day.

Stellenausschreibung: Leitung der Fachstelle für pflegende Angehörige

Nach 13-jähriger Tätigkeit verlässt unser Projektleiter Frank Schumann die Fachstelle für pflegende Angehörige um sich einem neuen Tätigkeitsfeld zu widmen.
Nun suchen wir in der Nachfolge eine engagierte Persönlichkeit die Lust hat mit dem bestehenden motivierten Team die Unterstützung pflegender Angehöriger in der Stadt konzeptionell weiter zu entwickeln.

Es wird eine schnellstmögliche Neubesetzung angestrebt um eine gute Übergabe und Einarbeitung zu gewährleisten, damit die Kontinuität der Arbeit gewahrt bleibt.
Lesen Sie unsere Stellenausschreibung und teilen Sie diese gerne in Ihren Netzwerken.

Online-Umfrage zur Vereinbarkeit von Pflege und Ausbildung: Bis zum 16.12.2022

Um die Ausbildungssituation von jungen Pflegenden zu beleuchten, hat das BMFSFJ eine Umfrage in Auftrag gegeben. Eine Teilnahme ist bis zum 16.12. möglich. Hier kommen Sie zur Umfrage: https://pausentaste.de/artikel/online-umfrage-zur-vereinbarkeit-von-pflege-und-ausbildung-mach-mit/

Gerade die Zeit zwischen Schule und Berufseinstieg kann herausfordernd sein für Jugendliche und junge Erwachsene, die sich um kranke Familienmitglieder kümmern. Eine Umfrage, die das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) bei dem Marktforschungsunternehmen Appinio in Auftrag gegeben hat, möchte deshalb mehr über junge Pflegende und ihre Ausbildungssituation in Erfahrung bringen. Die Ergebnisse der Befragung sollen auch dabei helfen, Unterstützungsangebote wie die „Pausentaste“ besser auf die Bedürfnisse pflegender Jugendlicher und junger Erwachsener anzupassen. Die Umfrage dauert ca. 10 Minuten.

 

Fachstelle für pflegende Angehörige

Schenkendorfstr. 7, 10965 Berlin

Hinweis

Die Fachstelle bietet keine Beratung an. Wichtige Anlauf- und Beratungsstellen finden Sie in dem Digitalen Lotsen.

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