LSBTI* Schulungen für Fachkräfte und Ehrenamtliche in der Pflege
Hintergrund und Ziel der Schulungen
In Berlin leben ca. 280.000 bis 450.000 lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI*). Außerdem hat knapp 40% der Berliner Bevölkerung eine Migrationsgeschichte. Diese Vielfalt bei der sexuellen und geschlechtlichen Identität, Herkunft, Hautfarbe oder Sprache führt oft zu strukturellen Benachteiligungen.
Angebote und Einrichtungen im Pflegekontext zielen jedoch primär auf normative Lebenswelten, welche von einem weißen, monokulturellen, binären und heterosexuellen Maßstab in der Gesellschaft ausgehen. In vielen pflegerischen Bereichen ist das Versorgungs- und Entlastungssystem noch nicht auf heterogene Teile der Bevölkerung sensibilisiert. Die mangelnde Vorbereitung und Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Bedürfnissen dieser Gruppen führen häufig zu Missverständnissen, Diskriminierung und Ausgrenzung.
Mit den analogen und kostenlosen Schulungen werden Fachkräfte, Mitarbeitende, Ehrenamtliche und pflegende An- und Zugehörige im Pflegekontext im Umgang mit LSBTI* und Menschen mit Migrationsgeschichte gestärkt. Dabei erwerben Sie Kenntnisse und Fertigkeiten, um eine diversitätssensible Pflege umzusetzen. Durch die Teilnahme können Sie Fortbildungspunkte über die Registrierung beruflich Pflegender erhalten.
Flyer Schulungen zu LSBTI* und (post-)migrantischer Vielfalt für Mitarbeitende und Ehrenamtliche in der Pflege
Hier werden Sie bald den Flyer für die Schulungen 2025 finden!
Basisschulung und Aufbauschulungen
Die Schulungen gibt es in zwei verschiedenen Formaten: Basis- und Aufbauschulungen. Sie können nacheinander oder auch individuell belegt werden.
Die Basisschulungen bieten einen Überblick über Definitionen, Begriffe und Grundkonzepte zu relevanten Aspekten von LSBTI* und (post-)migrantischen Lebenswelten. Es wird über sensible Sprache und eine antidiskriminierende Haltung diskutiert sowie Übungen in einem fehlerfreundlichen Rahmen durchgeführt.
Die Aufbauschulungen bieten eine Auseinandersetzung mit dem pflegerischen Alltag. Wichtige Begrifflichkeiten werden wiederholt und ihre praktische Relevanz anhand von Fallbeispielen diskutiert und vertieft. Alle Veranstaltungen dienen dazu, Ihnen konkret bei Ihrer Arbeit mit LSBTI* und Menschen mit Migrationsgeschichte zu unterstützen.
Termine 2025
In Kürze werden wir hier die Termine für 2025 ankündigen und die Anmeldung freischalten.
Über die Qualifizierungsoffensive
Die Schulungen werden in Kooperation der Fachstelle LSBTI*, Altern und Pflege und der Fachstelle für pflegende Angehörige umgesetzt und von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege sowie von der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung gefördert.
Sie erfolgen im Rahmen des neuen Projekts „Qualifizierungsoffensive Diversitätssensible Pflege“ der Fachstelle LSBTI*, Altern und Pflege. Berliner Einrichtungen stehen ab 2025 verschiedene kostenlose Angebote zur Verfügung, um die Arbeit im pflegerischen Versorgungs- und Entlastungssystem diversitätssensibel zu gestalten und eine Umgebung zu schaffen, welche die vielfältigen Bedürfnisse von LSBTI*-Personen und (post-)migrantischen Gruppen berücksichtigt. Dafür werden neben den Schulungen Workshops für Leitungspersonal angeboten und auch individuelle Beratungen ermöglicht, um einrichtungsspezifische Aspekte zu betrachten und weiterzuentwickeln.
Über die Fachstellen
Die Fachstelle LSBTI*, Altern und Pflege versteht sich als Brücke zwischen den LSBTI*-Communities und den in Berlin mit Alter und Pflege befassten Menschen, Institutionen und Verwaltungen. Sie arbeitet mit dem Ziel der Verbesserung der Teilhabechancen, der gesellschaftlichen Akzeptanz und der Förderung der Selbstbestimmung von älteren und pflegebedürftigen LSBTI* in Berlin.
Die Fachstelle für pflegende Angehörige leistet einen Beitrag zur bestmöglichen Unterstützung von pflegenden An- und Zugehörigen in der Stadt. Sie zielt auf eine stärkere öffentliche Wahrnehmung und eine bessere Wertschätzung und Anerkennung der Leistungen pflegender An- und Zugehöriger.