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Fest der Kulturen

Musizieren - Informieren -Tanzen - Gemeinsam Feiern im bebop, einem der schönsten Tanzsäle der Stadt! Diesen einladenden Worten der Initiativgruppe der Woche der pflegenden Angehörigen, von Migrantenorganisationen, dem Berliner Forum der Religionen sowie interkulturellen Projekten aus den Bereichen Pflege und Palliativ Care sind Menschen aus den verschiedensten Kulturkreisen gefolgt. Es wurde gemeinsam getanzt, gesungen, gegessen und gelacht. Die Klänge der traditionellen Musik- und Tanzensembles sind weit über die Räume direkt an der Spree hinaus geschallt. Neue Blickwinkel wurden durch die spannende Podiumsdiskussion zum Thema „Wertschätzung und Entspannung auch für pflegende Angehörige – können Kultur und Religion eine Heimat sein?“, moderiert von Dr. Michael Bäumer / Berliner Forum der Religionen, eröffnet. Und an den Informationstischen, die alle Mitveranstalter gemeinsam mit Kolleg:innen der Pflegestützpunkte, Kontaktstellen PflegeEngagement, der Fachstelle für pflegende Angehörige und der Zentralen Anlaufstelle Hospiz betrieben, herrschte reges Kommen und Gehen. Man spürte die Neugier und Freude des gegenseitigen Kennenlernens oder auch des Wiedersehens.

Ohne Zweifel ein toller Start für dieses neue Format während der „Woche der pflegenden Angehörigen“. Durch die Einbeziehung von Migrantenorganisationen und Vertreter:innen verschiedener Religionen in die Organisation und Umsetzung dieses anspruchs- wie kulturvollen Programms erweiterte sich der Radius der erreichten pflegenden Angehörigen aus der gesamten Breite der Berliner Bevölkerung um ein Vielfaches. Die Anliegen der „Woche“ - Wertschätzung, Teilhabe, Information und entspannende Auszeit – wurden aufs Kreativste ausgelotet. Eine gute Aura schwang in der Luft.

Erfahren Sie hier mehr über die „Woche der pflegenden Angehörigen“ und das Fest der Kulturen

Wieder bringt eine japanische Künstlerin in Berlin ein Stück über häusliche Altenpflege auf die Bühne und Katharina Lange von der Fachstelle für pflegende Angehörige saß mit im Publikum. Die Regisseurin Ren Saibara erzählt aus eigener Betroffenheit eine fiktionale Geschichte, die Haruka Tomatsu als Einpersonenstück inszeniert. „Würde und Liebe“ heißt die Tanz-Theater-Performance, in der die Bewohnerin einer WG ihre pflegebedürftig gewordene Mitbewohnerin versorgt: verantwortungsbewusst, aufopfernd, gestresst, zunehmend überfordert, ängstlich und wütend, zurückgezogen.

„Würde und Liebe“ scheinen ein in die Ferne gerückter Traum. Keine Aussicht auf Hilfe. Pflege in der Krise wie eine ganze Gesellschaft auch. Der Mensch, der Pflege benötigt, reduziert auf Leistungskomplexe, Preise und Punkte. Eine Stimme untermalt das Geschehen, Videoübertragungen seitlich im Zuschauerraum konterkarieren es. Da kommunizieren Tochter (die Regisseurin) und Mutter gestisch miteinander. Ihr Zusammensein strahlt Harmonie und Fröhlichkeit aus.

Die Zuschauer:innen verfolgen indes das Spiel Tomatsus als pflegende Angehörige mit einem überdimensionalen Kissen, die Mitbewohnerin stilisierend. Sie sitzen dabei hinter großen Glaswänden in der „Vierten Welt“, einem Off-Theater am Kotti. Ihr Blick ist nach draußen gerichtet. Dort nämlich, am Rande der über dem Kotti schwebenden Galerie, ist - mit spärlichen Mitteln ausgestattet - ein Gewächshaus erkennbar, in dem die Protagonisten ihre Tage miteinander verbringen. Beinahe trostlos - wären da nicht Gefühle, Erinnerungen, Gedanken, die scheinbar aus dem großen Kissen an das Ohr des Besuchers dringen …

Text: Katharina Lange, Foto: Franziska Cazanave

Die Veranstaltung wurde gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR und der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.


 

Endlich war es soweit: das 2021 in Berlin uraufgeführte Stück „HIROs Lied“, kam am 10. und 11. Juli 2023 wieder auf die Bühne. Mitveranstaltende waren diesmal neben der Choreografin Yoriko Maeno, die Fachstelle für pflegende Angehörige, die Zentrale Anlaufstelle Hospiz, die Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin und DeJaK-Tomonokai e.V..

Vor voll besetztem Publikumsraum im theaterforum kreuzberg, zeigte Yoriko Maeno die hohe Kunst, die schwierige Materie ‚Demenz in der Familie‘ zu verdichten und tänzerisch auf die Bühne zu bringen. Das japanische Tanztheater Butoh erwies dafür ganz besonders geeignet. Es beindruckten die beiden Tänzerinnen, Yumiko Yoshioka (Mutter), und Asuka J. Riedl (Tochter), die die Geschichte der lebenslustigen Hiro und ihrer liebenden Tochter so umsetzten, dass sie alle berührte - egal ob jung oder alt, egal welcher Kultur, ob mit dem Krankheitsbild Demenz vertraut oder nicht. Schönheit, Anmut, Liebe, Leid und Schmerz lagen dicht nebeneinander und verursachten ein Wechselbad der Gefühle. Der Zauber auf der Bühne wurde durch Ausstattung, Bühnenbild, die „Fensterblicke“, Beleuchtung und Ton/Musik nochmal befördert.

Vielen Dank dem großartigen Ensemble!  

 


Yoriko Maeno (Choreografie), Nozomi Spennemann (DeJaK-Tomonokai e.V.), Katharina Lange (Fachstelle für pflegende Angehörige), Jala El Jazairi (Zentrale Anlaufstelle Hospiz)



Die Veranstaltung wurde gefördert durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege.

 


 

 

Fachstelle für pflegende Angehörige

Schenkendorfstr. 7, 10965 Berlin

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